Ortsteile
Die Große Kreisstadt Dippoldiswalde besteht aus der Kernstadt und zwanzig Ortsteilen, welche zwischen 1973 und 2014 eingemeindet wurden. Die Kernstadt verzeichnet den größten Anteil an der Einwohnerzahl, gefolgt von den Ortsteilen Schmiedeberg und Reichstädt.
In der Großen Kreisstadt Dippoldiswalde haben sich 16 Ortschaftsräte gebildet. Weitere Informationen sowie die Kontaktdaten der jeweiligen Ortschaftsräte finden Sie hier.
Ammelsdorf
Eingemeindet: 2014
Erstmals erwähnt, lässt sich die Geschichte des Dorfes bis in das Jahr 1349 zurückverfolgen. Es liegt am Fluss Wilde Weißeritz, seine Bevölkerung ernährte sich in den Wintermonaten durch das Flößen von Brennholz zum Dresdner Holzmarkt. Ein Sägewerk und eine Mahlmühle nutzten die Kraft des Wassers auch bereits seit Jahrhunderten. Raue und ertragsarme Gebirgsflächen brachten dem Ort den Namen „Strohdorf“ ein. Der Flachsanbau und die Verarbeitung zum Faserlein waren ein Zubrot der einfachen Bauern, neben den Verkäufen von Butter und Käse auf umliegenden Stadtmärkten.
Weitere Bedeutung erlangte Ammelsdorf durch die wichtige Transportroute des Kupfers und Zinn aus Altenberg nach Freiberg. Ein Kommen und Gehen war es jahrhundertelang auf der historischen Zinnstraße, die den Ort in der Mitte querte.
Heute wird Gastlichkeit noch GRÖßER geschrieben, nicht nur in der alt bekannten Gaststätte Eschenhof, auch im Sonnenhof, der Bowlingbahn oder der Steinescheune, wo eine regionale Mineraliensammlung bestaunt werden kann. Neben all dem finden Sie in der denkmalgeschützten Körnermühle mit Schaubauernhof, Familienerlebnisse der besonderen Art. Ein Höhepunkt ist jedes Jahr der Mühlentag an Pfingsten. Unter vielem anderen bekommen sie Einblicke in eine berühmte Großeselzucht oder in die Wasserkraftanlage der Mühle. Rund um den Ortskern entwickeln sich mehr und mehr familiäre Landwirtschaftsbetriebe mit biologischer Bewirtschaftung. Ein breitgefächertes Wandernetz führt Sie zwischen traditionellen Steinrücken, vorbei an arteinreichen Bergwiesen mit seinem Knabenkraut, Himmelschlüsseln, Blut- oder Bärwurz. Das ist hier besonders!
Berreuth
Eingemeindet: 1973
Der kleine Ortsteil Berreuth liegt idyllisch im Tal zur Talsperre Malter. Seit 1971 gehört er zur Stadt Dippoldiswalde und hat derzeitig ca. 200 Einwohner. Etwas "verschlafen" lädt er viele Wanderer zu ausgiebigen Spaziergängen zur Talsperre Malter ein. Doch der kleine Ort hat eine sehr wechselreiche und interessante Geschichte. Erstmalig soll er 1420 unter dem Namen "Beyerrute" und 1457 unter dem Namen "Beierrute" Erwähnung finden. Die erste Urkunde, die einiges über Berreuth aussagen kann, stammt aus dem Jahre 1675. Sie belegt den Verkauf des Gutes Berreuth an einen Amtshauptmann. Berreuth besaß auch ein wunderschönes Ritterschloss mit weiter Parkanlage. 1550 waren die Herren von Los, 1560 Kurfürst August, im 30jährigen Krieg Hofmarschall Taube, um 1750 Kammerrat Lippold von Reinhardtsgrimma die Besitzer. 1893 erwarb der Baron Pergler von Perglas das Rittergut. In der neueren Zeit ging das Schloss 1931 in den Besitz des Bankiers Arnold über und dieser überlies es dann der Fam. Lindenhayn. Schlossteich 1946 ging das Schloss in Flammen auf und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Heute hat Berreuth seinen Schlosspark wieder. Auf Wanderwegen lädt er zum Durchqueren ein.
Viele kleine Ruhepunkte lassen den Wanderer verschnaufen und die Ruhe der Natur am alten Schlossteich genießen oder lädt Kinder zur Nutzung des Spielplatzes ein. Berreuth ist somit einen Fußmarsch beginnend von der Großen Kreisstadt Dippoldiswalde bis zur Talsperre Malter wert. Der kleine Ortsteil Berreuth wird durch seine Bewohner gepflegt. Das zeigen die vielen schönen Grundstücke und Bauernhäuser. Hier befindet sich auch die kleinste Kindertagesstätte der Großen Kreisstadt Dippoldiswalde. Alljährlich findet am Pfingstsonnabend in Berreuth das "Hähnekrähen" statt. Jedes 2. Jahr wird der Schützenkönig ermittelt.
Dönschten
Eingemeindet: 2014
Gehörte seit seiner Gründung zur Herrschaft Schmiedeberg. Um 1540 siedelten sich auf dem "Tännicht" Häusler an, zunächst neun, später weitere. Sie waren "Erbgärtner" der Zwitterstockgewerkschaft Altenberg, d.h. mit dieser Gewerkschaft bestand eine Art Pachtverträge für ihre Gartenerträge. Am 1. August 1945 wurde der inzwischen selbstständig gewordene Ort nach Schmiedeberg eingemeindet. Seit 1948 war er wieder selbstständig, bis er im Zuge der sächsischen Gemeindereform 1994 erneut zu Schmiedeberg kam. Dönschten lockte wegen seiner schönen Lage in einem Seitental der Roten Weißeritz schon in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts "Sommerfrischler" an.
Elend
Eingemeindet: 1973
Das kleine Dorf südöstlich von Dippoldiswalde gehörte seit 1950 als Ortsteil zu Ulberndorf. Seine Flur liegt 420-450 m hoch. 1529 wird das Dorf erstmals "das Elend" (mhd. ellende = das andere, außerhalb der Markung Dippoldiswalde liegende Land) genannt. Ursprünglich bestand hier nur ein einzelnes Gut, ehemals als Vorwerk bezeichnet, das im 16. Jahrhundert Schäferei mit 1.000 bis 1.500 Schafen war. Einige erdgeschossige Häusler-Anwesen dürften noch auf die Vorwerkswirtschaft zurückgehen. Alte Gemarkungskarten lassen erkennen, dass sich die heute 68 ha große Flur aus Streifenparzellen und den Feldblöcken des Vorwerks zusammensetzte.
An dem Kirchsteig nach Dippoldiswalde, der zwischen dem Ochsenhübel und dem Lämmerberg hinabführt, lagen sieben Teiche, von denen nur noch drei bestehen. An der Stelle des Vorwerks steht heute ein Dreiseithof, der 1961 baulich erneuert wurde und als Schäferei der LPG Verwendung fand. Sein Wohnstallgebäude besitzt ein Krüppelwalmdach.
Außer einem weiteren kleinen Dreiseithof, der die oberdeutsche Dachform aufweist, finden wir nur noch Zweiseit- oder Eindachhöfe. Bei ihnen herrscht das landesübliche Satteldach vor. Es wurde vielfach als Folge von Hausanbauten weit herabgezogen und ist mit Schiefer oder Zementziegeln gedeckt. Einige Anwesen zeigen in ihren Obergeschossen gepflegtes Fachwerk, das sonst verschalt, verputzt oder durch Massivbau ersetzt wurde. Die Scheunen, vorwiegend aus Brettern errichtet, besitzen zum Teil Hocheinfahrten.
Sehenswert ist der Knochenschacht, der Afrika-Wald, der Ulanenhügel sowie die Eiche mit Gedenkstein. Interessante Wanderwege führen über die "Alte Poststraße" nach Reinholdshain, über die "Kirchleite" nach Ulberndorf und über die "Äppelbank" nach Dippoldiswalde.
Hennersdorf
Eingemeindet: 2014
Im 12. und 13. Jahrhundert siedelten thüringische und fränkische Bauern im Osterzgebirge. Hennersdorf wurde 1332 erstmals urkundlich erwähnt. Viele Jahrhunderte ernährten Silberbergbau und Landwirtschaft die Bevölkerung. Heute prägen neben einer hochmodernen Landwirtschaft besonders unsere Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe das wirtschaftliche Bild des Ortes. Besonders der Zusammenhalt der Hennersdorfer Bürger, das aktive Vereinsleben und die Bereitschaft, an der Entwicklung des Ortes mitzuwirken, machen Hennersdorf zu einem liebenswerten Stück Heimat. Bestätigt wurde das mit der Auszeichnung als Sieger im Dorfwettbewerb des Kreises 2007.
Malter
Eingemeindet: 2003
Malter ist ein typisches Waldhufendorf. Waldhufendörfer sind Reihendörfer in Rodungsgebieten, die meist doppelzeilig angelegt wurden. Dabei schließt sich der Landbesitz jeweils als breiter Streifen an die Hofanlage an. Die ältesten mittelalterlichen Formen der Waldhufendörfer finden sich im Odenwald. Außerdem entstanden Waldhufendörfer am Niederrhein, in Nordwest- und Südwest-Deutschland sowie im Erzgebirge und auch in den Sudeten.
Der Ortsname, in der Originalschreibweise von 1501 Mewltewr und Meltewr, weist auf einen geringen Bodenertrag, wo Mehl teuer ist, hin. Die Schreibweise von 1503 war dann "Meltern" oder "Malter". Malter wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrfach die Schreibweise. 1548/64 hieß der kleine Ort "in der Maltter" und "Meltter", im Jahre 1552 "Meldern", 1555/56 "Melthewer", 1569 "Melttern", 1572 "Melter, Molter", 1590 "Dippoldiswalder Malther" und um 1600 "Die Malder". 1754 trug der Ort den Namen "Malther" und 1819 gab es die Ortsbezeichnungen "Ober- und Niedermalter". Die Belege, welche die Ortsnamen enthalten, lassen eine frühzeitige Eindeutung von "Malter" erkennen. "Malter" war eine Bezeichnung für ein altes Hohlmaß für Getreide und Mehl, ursprünglich "auf einmal gemahlene Getreidemenge".
Aufnahme vom Bahnhof im Jahr 1890Aufnahme von Ober-Malter im Jahr 1890Aufnahme von Unter-Malter im Jahr 1890. Der Zusatz bei der Ortsbezeichnung von 1590 "Dippoldiswalder Malther" bezieht sich auf grundherrschaftliche Anteile, Malter gehörte damals zu Dippoldiswalde. Die Bezeichnung von 1819 weist auf eine Unterscheidung einzelner Teile des Ortes hin. Andere Quellen besagen, dass der Ort Malter, der einst im lieblichen Wiesengrund der Weißeritzniederung lag, seinen Namen aus dem Wort "molitura = Mahlgetriebe" der lateinisch geschriebenen Urkunden aus der Besiedlungszeit erhalten hat. Vermutlich ist die Mühle eines Grundherren oder eines Klosters der Kern des späteren Dorfes Malter gewesen.
Der Ort Malter wurde nach bisherigem Kenntnisstand im Jahr 1501 erstmals im Zusammenhang mit einer Türkensteuer erwähnt. Die Türkensteuer war eine Reichssteuer für den Krieg gegen das Osmanische Reich. Für Malter, welches damals zum Schloss Dippoldiswalde gehörte, wurden dort zwei steuerpflichtige Männer verzeichnet. Das besagt aber nur, dass der Ort Malter damals schon bestanden hat. Ein früherer Nachweis seiner Existenz konnte bisher nicht gefunden werden.
Nach der Wende entstanden in Malter ein neues Wohngebiet oberhalb der Talsperre und im Ort wurden zahlreiche neue Häuser gebaut bzw. renoviert. Das ermöglichte einen Zuzug von Einwohnern und es entstand ein schönes Ortsbild. Malter, umgeben von Wasser, Wald und Wiesen mit Wanderwegen, wie dem Panoramaweg mit Erklärungstafeln und geschnitzten Holzfiguren, ist ein staatlich anerkannter Erholungsort mit Strandbad, Bootsverleih, Dauercampingplatz, Wasserspielplatz, Kneippbecken und Barfußpfad, sowie Wanderparkplatz und Bahnhof der Weißeritztalbahn.
Malter ist ein Lebensraum für Generationen engagierter Bürger mit vielfältigen Möglichkeiten zur Entspannung, Erholung und Freizeitaktivitäten. Der Kultur-und Heimatverein Malter e. V. (KHMV) ist aktiv beim gesellschaftlich kulturellem Leben für jung und alt, Durchführung von Maibaumsetzen, Dorffesten, Weihnachtsmarkt/-feier, Seniorenveranstaltungen, Tanzkurs, Töpferkurs, Spielenachmittag u.a. In dem Ortsteil gibt es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten, die zu einer erholsamen Auszeit einladen.
Naundorf
Eingemeindet: 2014
Gehört seit dem 1. August 1945 zu Schmiedeberg. Der Ort jedoch ist älter als seine heutige "Zentralgemeinde". Bereits 1404 wird "Nuwindorff" zum ersten Mal erwähnt. Seit alters her besteht Naundorf aus einem unteren und einem oberen Ortsteil. Der Obere gruppiert sich um das ehemalige Rittergut, das in der Geschichte der Region eine große Rolle spielte. Meist brachte das Gut aber geringe Erlöse und musste deshalb mehrfach wegen Schulden weiterverkauft werden. Besitzer des Rittergutes waren im 16. bis 18. Jahrhundert u.a. die Herren von Bernsteins, von Schönberg und von Bünau, deren Wappen sich am Schlossturm befindet. Diese Grundherren waren damals Besitzer über weite Teile des Erzgebirges. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss mehrfach umgebaut.
Niederpöbel
Gehört seit 1935 zu Schmiedeberg. Inzwischen ist Niederpöbel so stark mit Schmiedeberg verschmolzen, dass es kein eigenständiger Ortsteil mehr ist. geprägt wurde der Ort in der Vergangenheit vorwiegend durch den Bergbau, dessen Zeugen sich bis heute teilweise erhalten haben. So z.B. der Eingang zum Kupfergrübener Stollen der 1726 aufgefahren wurde, um das Grundwasser abzuführen. Um 1685 gab es in Niederpöbel drei Pochwerke, eine Zinnschmelze und eine Vitrolhütte. 1698 kam noch eine Kupferhütte dazu. Aufschwung für den Bergbau brachte ein 1724 gebauter Pferdegöpel. Bis in den 2. Weltkrieg hinein war die Kupfergrube in Betrieb. 1952 wurde der Betrieb eingestellt.
Obercarsdorf
Eingemeindet: 2014
Obercarsdorf ist ein Ort, welcher sich in vielen Facetten zeigt. Einer, in dem die Wirtschaft floriert, eine sehr gute Anbindung an das Verkehrsnetz hat, aber auch durch seine landschaftlich abwechslungsreiche Umgebung sehr reizvoll ist. Wälder, Wiesen, sanfte Berglandschaften, Teiche – egal von welcher Himmelsrichtung in den Ort geschaut wird – der Ort ist in einer grünen, sehr abwechslungsreichen Landschaft eingebettet. In einer Höhenlage zwischen 371 und 420 m erwartet das gastliche Obercarsdorf seine Besucher.
Im Jahre 1432/1433 wurde der Ort als „Karlisdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Landwirtschaft gehörte neben dem Bergbau zum Haupterwerb der Bevölkerung. Reiche Zinn-, Eisen- und Kupferfunde des Umlandes wurden in den Pochwerken und Schmelzhütten an der Roten Weißeritz verarbeitet. Kohlemeiler am Kohlberg lieferten die dazu nötige Holzkohle. Drei- und Vierseithöfe prägen den historisch gewachsenen Dorfabschnitt – das Waldhufendorf. Im Laufe der Jahre erfolgte eine Lückenbebauung und neue Siedlungsgebiete wurden erschlossen.
In Obercarsdorf ist nicht nur seit 100 Jahren der Küchenmöbelhersteller „Sachsenküchen“ ansässig, sondern auch viele Kleinunternehmen.
Die verschiedensten Vereine bereichern das Dorfleben. In einem eigens erstellten Willkommensflyer können Sie mehr über den Ortsteil erfahren, auch bezüglich der Vereine auch deren Ansprechpartner.
Oberhäslich
Eingemeindet: 1994
Der Ortsname wurde 1445 Heselicht geschrieben und bedeutet „Ort am Haselbusch“. Die Gemarkung Oberhäslich liegt im Rodungsstreifen zwischen Dippoldiswalder und Hirschbacher Heide. Die Flurnamen Hecken und Erlicht weisen ebenfalls auf früheres Gehölz hin. Auf halbem Weg zu dem Hotel Landhaus Heidehof wurde ein Steinkreuz mit Seitenarmen aufgestellt.
Nach Westen zogen sich bis zu 2 km lange Waldhufen hin, während sich nach Osten nur kurze Feldstreifen erstrecken. Weitere Feldanteile existierten um Sonneberg und Steinberg. Einen abgelegten Flurteil bildet das Gebiet um den Hafterteich. Seine Zugehörigkeit zum Dorf kommt durch den früheren Namen Heseler Teich zum Ausdruck. Die Teichmühle dort gehörte zum Besitz des Oberhäslicher Freigutes.
Das Freigut wurde 1550 Vorwerk des Rittergutes Dippoldiswalde. 1569 kaufte es Kurfürst August. Er setzte sich über sein 1563 erlassenes Verbot zur Vergrößerung der Rittergüter hinweg und erweiterte das Oberhäslicher Vorwerk durch „Auskaufen mehrerer Bauernfelder“.
Paulsdorf
Eingemeindet: 2003
Paulsdorf wurde 1312 erstmals urkundlich als „Pauwilsdorf“ erwähnt. Es war anfänglich, vom reichen Donius, dem Burggrafen zu Dohna, zusammen mit anderen Orten an das Kloster Zella verschenkt, den Besitzungen des Klostergutes Leubnitz unterstellt. Später gehörten Paulsdorf und auch Seifen (heute ein Ortsteil von Paulsdorf) zur Grundherrschaft des Rittergutes Berreuth, welches 1564 vom Landesherren angekauft wurde. Von diesem Zeitpunkt bis ins 18. Jh. bestand zusammen mit mehreren Dörfern ein kleines Vorwerksamt. Bis zum Bau der Talsperre lag auf dem Pausldorfer Gebiet die „Maltermühle“ mit zwei Mahlgängen und einer Brettsäge.
Dem Talsperrenbau 1912 folgte in den 20er Jahren die Errichtung des Strandbades Paulsdorf, nach dem Zweiten Weltkrieg die Erweiterung zum Zeltplatz. 1930 wurde die Schule, in der heute der Kindergarten und ein Fitness-Studio untergebracht sind, erbaut. Seit 1993 entwickelte sich das Wohngebiet „Am Mühlfeld“ und verleiht nun dem einst bescheiden anmutenden Dörfchen ein neues Gesicht. Historisch erwähnenswert sind ein spätgotischer Bildstock als Betsäule am Abzweig der Straße nach Seifen und eine weitere vor der Brücke am ehemaligen Hotel „Seeblick“. Heute ist Paulsdorf vom Tourismus geprägt. Neben dem Strandbad mit modernem Campingplatz, einem Erlebnisbad mit Saunalandschaft, gibt es zwei Hotels mit Restaurant, mehrere Ferienwohnungen und einen Reiterhof. Hervorzugeben ist außerdem das aufwendig sanierte „Haus Seeblick“, ein modernes Bildungs- und Tagungshaus mit einem großen Festsaal.
Reichstädt
Eingemeindet: 1995
Reichstädt wurde im Jahr 1319 als Richenstad das erste Mal urkundlich erwähnt. Es unterstand zunächst der Burg Freiberg, danach dem dortigen Amt und wurde ab 1569 von Dippoldiswalde aus verwaltet.
Mit einem Höhenunterschied von 200m zieht sich das ehemalige Waldhufendorf etwa. 5,6 km lang. Die Länge und der beachtliche Höhenunterschied begünstigten die Anlage von sechs Wassermühlen, unter denen die Buschmühle (Ersterwähnung 1679) und die Hofmühle (Mühle des Rittergutes, 1569 Reichstädter Mühle später Ehrlichmühle) von Bedeutung waren. Die Buschmühle produziert als Einzige noch heute – leider ohne Wasserkraft.
Die Geschichte von Reichstädt wurde wesentlich durch den Herrensitz mit Rittergut geprägt. Das Schloss mit Rittergut wurde bereits im Jahr 1535 erwähnt und von 1765-1776 zu einer barocken Anlage mit Park umgebaut. Zu ihm gehörten u.a. die Kirche zu Reichstädt und eine Gruftkapelle an der Kahlen Höhe. Bekannt ist Reichstädt durch die kleinste und höchstgelegenste Turmholländerwindmühle Sachsens. Sie kann jährlich zum Mühlentag am Pfingstmontag, zum Tag des offenen Denkmals oder nach Vereinbarung besichtigt werden.
Ganz in der Nähe der Windmühle steht das Butterhäuschen und die Gruftkapelle der Familie von Schönberg. Ein Denkmal vor der Mauer am Grundstück des Pfarrhauses erinnert heute an den Begründer der deutschen Gastechnik, Rudolf Sigismund Blochmann, der hier 1784 geboren wurde. In Reichstädt gibt es ein Industrie- und Gewerbegebiet mit mehreren mittelständigen Unternehmen. Außerdem haben sich sehr viele Handwerks- und Gewerbetreibende in Reichstädt niedergelassen.
Weiterhin gibt es eine Grundschule, eine Kindertagesstätte, ein Ärztehaus, eine Gaststätte, eine Verkaufsstelle und eine aktive freiwillige Feuerwehr. Viele Vereine sorgen in Reichstädt für ein äußerst aktives und vielseitiges Vereinsleben.
Reinberg
Eingemeindet: 1994
Kurfürst August war Nutzer des Rittergutes Dippoldiswalde mit dem Vorwerk Oberhäslich. 1710 befahl er, das Vorwerk Oberhäslich zu teilen und zu verkaufen. So wurde 1724 Peter von Suhm Besitzer des Vorwerks Oberhäslich. Zu seinem Besitz gehörten auch die Fluren des sogenannten Rümmrichs (bis zum Wilisch). In den Jahren von 1724 bis 1728 ließ er darauf 12 Häuser bauen, gab dazu je 3 Dresdner Scheffel Land, wofür der Erwerber eine namhafte Kaufsumme zu bezahlen hatte und im Jahr etliche Tage Frondienste erbringen musste.
Da Peter von Suhm zugleich die Gerichtsbarkeit über die Fluren und neu erbauten Grundstücke erworben hatte, ernannte er einen seiner Untertanen zum Richter und einen Gerichtsschöffen. Der entstandene Ort erhielt den Namen Reinberg.
Reinholdshain
Eingemeindet: 1994
Die Bezeichnung des Ortes hat sich seit dem Mittelalter wenig geändert. Zwei Formen wechseln miteinander: 1445 schrieb man Reinholczhain, 1501 Reynoldishaynn - wohl nach dem Gründer Reinold de Grimme auf Reinhardtsgrimma, 1564 tauchte der Name Ringelsshain auf. So heißt es auch heute mundartlich Ringelshane. Beide Formen stehen noch auf dem Meilenblatt von 1784. Reinholdshain ist ein einseitiges Reihendorf mit Waldhufen. Allerdings sind von den Waldstücken nur noch geringe Reste vorhanden. Dazu gehört ein Teil des zwischen dem Ort und Reinhardtsgrimma sich hinstreckenden "Fichtichts", das nach dem Flurnamenverzeichnis für Reinholdshain die Namen Vorderes, Mittel- und Hinteres Birkigt trägt. Es blieb als Busch und Wald erhalten, weil sein Sandsteinuntergrund für Feldanbau wenig geeignet ist.
Von den Gütern auf dem rechten Uferrande des Dorfbaches erstrecken sich die Hufen in östlicher Richtung, biegen aber an der Reinhardtsgrimmaer Straße nach Süden um - in den oberhalb der Quelle des Dorfbaches liegenden Raum hinein -, so dass eine Radialstreifenanlage entsteht. Der breite Flurstreifen südlich der Reinhardtsgrimmaer Straße gehört zum früheren Erbgericht. Auf alten Karten umfasst die Dorfflur im Norden auch einen Teil mit 5 Gütern von Reinberg.
In dem Bestreben, seine Besitzungen zu vergrößern, fasste Kurfürst August auch in Reinholdshain Fuß. Obwohl erst 1563 ein Gesetz erlassen worden war, wonach Adligen verboten wurde, ihre Rittergüter durch Bauernbesitz zu vergrößern, scheute er selbst sechs Jahre später nicht vor dem Bauernlegen zurück. Er kaufte in zahlreichen Dörfern Bauerngüter auf und schlug sie zu seinen Vorwerken. Darunter befanden sich auch 9 Hufen in Oberhäslich "vnd zum theil in Ringelshain. Der Dorfbach war noch bis zum Jahre 1930 für die kirchliche Zugehörigkeit eine Grenzlinie. Die Bauern der rechten Seite pfarrten zur Kirche in Reinhardtsgrimma, die der linken Seite zu Dippoldiswalde.
Das nördlich der Straße Reinhardtsgrimma-Dippoldiswalde angelegte Vierseitengut bildete ein Vorwerk. Sein Besitz bestand aus Kurzstreifen und blockartigen Feldern und Wiesen. Es fällt durch sein Krüppelwalmdach auf. Eiserne Tore, Türen, Gartenpförtchen und Fenstergitter sind wohl erst in diesem Jahrhundert hinzugekommen. Der Schlussstein zeigt einen Sämann. Mächtige Linden stehen vor dem Gut.
Die anderen Bauerngüter sind vorwiegend Drei- und Vierseithöfe. Die meisten besitzen massiven Unterbau mit aufgesetztem Fachwerk, doch gibt es auch Gutshäuser aus massivem Steinbau. Als Baumaterial konnte Pläner aus der weiteren Umgebung verwendet werden. Die Satteldächer sind meist mit Ziegeln, einige auch mit Schiefer gedeckt Hoftore in Mauern, andere mit Säulen und Kugeln, schließen Gehöfte ab, und große Bäume beschirmen den Besitz.
Das Erbgericht, ein Vierseithof an der Straße nach Reinhardtsgrimma, trägt einen Dachreiter mit Uhr. Die Wetterfahne verkündet den 1843 erfolgten Neubau des Wohngebäudes. Gegenüber dem Gasthof, an der Dreiteilung der Hauptstraße, steht die Schmiede, deren Konzession 1758 erteilt wurde. Daneben ragt ein 1,5 m hohes Steinkreuz in lateinischer Form aus Sandstein auf.
Mehrere Wasserläufe vereinigen sich zum Dorfbach, der im Unterdorf von links noch einen Nebenbach aufnimmt. Er fließt nach Norden weiter durch zwei große Teiche am Nordostrande der Dippoldiswalder Heide und dann durch Oelsa in die Weißeritz. Deshalb trägt er im Ganzen den Namen Oelsa-Bach. 1625 heißt es von ihm für Reinholdshain, dass "ein jeder Nachbar einen tümpell zur Wässerung der Gräserey dienlichen und etwa wegen Feuersnot vor seinem hofe von alters her erbauet liegend hat". Mit dieser Bemerkung sollte offenbar eine besondere, sonst nicht übliche Eigenart in diesem Dorfe gekennzeichnet werden darauf gehen also die zahlreichen großen und kleinen Teiche im Dorf zurück.
Wo von der Dorfstraße nach Westen zu die Straße nach Dippoldiswalde abzweigt, liegt in dem südlichen Winkel eine noch verhältnismäßig gut erhaltene Wallanlage. Bei etwa 25 m im Durchmesser ist das Innere der kuppelförmigen Rundung durch einen etwa 2 m breiten Graben und dann wieder von einem Erdwall umgeben. Der Baumbestand ist erst 1904 gepflanzt worden. Dass die Anlage zusammen mit denen von Luchau und Cunnersdorf als Schutzanlage für den Rittersitz in Reinhardtsgrimma gedient hat, ist eine bloße Vermutung.
An alten Wegen führten an der westlichen Flurgrenze von Norden nach Süden der Fürstenweg in Richtung Elend, durch die östlichen Felder drei Viehwege und der Kirchsteig nach Reinhardtsgrimma. Nach Reinhardtsgrimma zu finden wir bewachsene Halden, verbrochene Stollenmundlöcher und Bingen als Spuren ehemaligen Bergbaus, in Richtung Dippoldiswalde lag der "Thomas Stolln".
Noch Ende des 18. Jahrhunderts betrieb man den Bau "Die Gabe Gottes", in dem viel "Rotgiltigerz" gebrochen wurde. Dann aber stieß man auf die Ausläufer einer im Norden über dem Gneis lagernden Sandsteinplatte.
Ob das Steinbeil, das 1875 auf den westlichen Feldern des Oberdorfes gefunden wurde, wirklich aus der Steinzeit oder vielleicht ein früher übliches Donnerbeil als Schutzmittel gegen Blitzschlag war, lässt sich nicht entscheiden.
Außer dem schon erwähnten Steinkreuz neben der Schmiede befindet sich noch ein weiteres fast 1000 m östlich von Reinholdshain an der Straße nach Reinhardtsgrimma. Dieser Gedenkstein erinnert daran, dass "am 18. July 1780 Fr. Joh. Rosina Sittin aus Reinhardtsgrimma" durch einen Blitz getötet wurde, wie einst die jetzt verwitterte Inschrift verriet.
Sadisdorf
Eingemeindet: 2014
Die Geschichte des Ortes geht in das 13. Jahrhundert zurück. Die Siedlung wurde nach ihrem Lokatoren Seyden "Sydensdorff" genannt. neben der Landwirtschaft spielte der Bergbau in der Ortsgeschichte eine große Rolle. Um 1447 wurde in der Grube "Heiligen Kreuze" reiche Silberfunde geschürft. Als die Ergiebigkeit der Silbergruben zurückging, förderten die Bergleute Zinn und Kupfer. Im Jahr 1886 schürften die Bergleute im ertragreichsten Schacht 40.670 kg Erz mit 109 kg Silber. Auf den Spuren historische Begbautradition führt ein Weg zur "Sadisdorfer Pinge" über die vom Bergbau geprägte Mittelgebirgslandschaft mit zahlreichen Anlagen und Mundlöchern. Das Ortsbild wird durch die 1479/80 gebaute steinerne Wehrkirche geprägt. Heute lebt hier eine starke Dorfgemeinschaft, die mit viel Engagement und Freude an die Gestaltung ihres Dorfes geht. So wurde Sadisdorf im Jahr 2011 Sieger im Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft.
Schmiedeberg
Eingemeindet: 2014
Fährt man aus Dresden kommend, auf der Europastraße 55 Richtung Prag, gelangt man nach etwa 25 Kilometern in den Ort Schmiedeberg. Obschon die geschichtlichen Wurzeln bis in das 12./13. Jahrhundert zurückreichen, hat sich Schmiedeberg mit seinen ehemaligen 9 Ortsteilen - Ammelsdorf, Dönschten, Hennersdorf, Naundorf, Obercarsdorf, Oberpöbel, Sadisdorf. Schmiedeberg und Schönfeld - zu einem Regionalzentrum im Ostergebirge entwickelt. War es in der Vergangenheit vor allem der Bergbau, der die Entwicklung prägte und beeinflusste, sind es heute mittelständische Industrieunternehmen, Handwerks- und Landwirtschaftsbetriebe. Zur modernen Infrastruktur des Ortes gehören Ärzte, Zahnärzte, Apotheke, Sparkassenfiliale, Seniorenheim, Kinderheim, Einkaufsmärkte und viele kleine Geschäfte. Kindergärten, Grund- und Mittelschule, Sozialstation und Pflegedienst ergänzen den Charakter des Regionalzentrums.
Schönfeld mit Oberpöbel
Eingemeindet: 2014
Der etwa zwei Kilometer lange Ort liegt in einer Höhe zwischen 570 und 710 m.
Am Hang verstreut stehen Gehöfte, vorwiegend Zweiseitenhöfe, oft mit Fachwerkstil erbaut. Das Ortsbild wird von der Kirche beherrscht. Ihre Entstehungszeit liegt im Dunkel der Geschichte verborgen. 1585 wurde die Glocke von Wolf Hilliger gegossen und trägt das Wappen der Freiberger Glockengießerfamilie. 1761 begann der Abbau von Steinkohle, 1937 stellte das Bergwerk seinen Betrieb ein. Schönfeld ist ein Ort für Urlauber die Ruhe und Entspannung suchen. Ein umfangreiches Wanderwegenetz umgibt den Ort.
Seifersdorf
Eingemeindet: 2003
Seifersdorf ist seit 2003 ein Ortsteil von Dippoldiswalde, hat eine Flurfläche von 695ha und liegt vom Tal der Roten Weißeritz 285 m NN bis an die Paulsdorfer Heide 407 m NN, dem Oelsaberg 347 m NN und an der Talsperre Malter 338 m NN. Es wurde erstmalig am 4.Juli 1282 als Siuertsdorph erwähnt, und zwar in einer Schenkungsurkunde, in der der Burggraf Otto II von Dohna 1 1/2 Pfund Pfennige Freiberger Münzen, die in Seifersdorf eingenommen werden sollten, dem Kloster Altzella vermachte.
Das älteste Gebäude ist die Dorfkirche, diese wurde erstmalig 1312 erwähnt. In der Kirche befindet sich ein wertvoller Flügelaltar von 1518, Spätgotische Wandmalereien und ein Romanischer Taufstein. Die Orgel wurde 1868 – 1871 von Orgelbaumeister Traugott Stöckel aus Dippoldiswalde gebaut.
Eine Schule bestand bereits 1744, welche durch eine Neue 1844 und Schließlich durch die heutige 1989 erbaute, ergänzt wurde, in welcher sich auch der Kindergarten befindet.
Seit 1882 hält die Weißeritztalbahn in Seifersdorf, für welche auf der älteren Bahntrasse die erste Segmentbogenbrücke aus Stampfbeton in Deutschland geschaffen wurde. Am Rande der Paulsdorfer Heide, dem Waldesrand befand sich Anfang des 20Jh der Kurort des Dorfes, Hier steht unteranderem, heute das Senioren- und Pflegeheim ,,Haus Waldblick“ wie das Wohn- und Wohnpflegeheim für behinderte Menschen.
Verschiedene Wanderwege führen zu interessanten Aussichtspunkten, die, die Sicht zum Kamm des Erzgebirges ermöglichen. Wie zu der auf den Stein-Berg gelegenen, Erashöhe mit 428 m N:N. in der Paulsdorfer Heide. Zudem führt der Bahnrundwanderweg, Energielehrpfad, Wanderwege zur Talsperre Malter und den Seifersdorfer Grund, von und zu dem Ort.
Ulberndorf
Eingemeindet: 1973
Ulberndorf ist seit 1973 ein Ortsteil von Dippoldiswalde und liegt mit seiner Flurfläche von 475 ha auf einer Höhenlage von rund 374 m über N.N. Ulberndorf wurde erstmalig 1358 erwähnt. Es bestand damals aus Ober- und Niederulberndorf, welches sich im Tal der Roten Weißeritz von der Nauendorfer Brücke bis zur Dippser Ratsmühle erstreckte. Im 30-jährigen Krieg (1618-1648) ist dieses Dorf untergegangen und lag ca. ein halbes Jahrhundert in Trümmern. Das heutige Ulberndorf ist das ehemalige Oberulberndorf und erstreckt sich von der Eichleite bis zur Weißeritzbrücke in Obercarsdorf. Als ehemaliges Bauerndorf hatte Ulberndorf nur ein paar Mühlen und einige Handwerksbetriebe. Industrie gab es kaum. Heute ist Ulberndorf zum großen Teil eine Wohnsiedlung.